March Madness 2022: East Region

In der East Region bittet der Titelverteidiger zum Tanz. Vor der Saison hätten die wenigsten Experten darauf gewettet, dass Baylor erneut als Titelkandidat oder gar als 1 Seed ins Tournament gehen würde. Doch die Freshmen überzeugen, das System hält stand und der Coaching Staff ist geblieben.

Allerdings lauern in der Region mit Kentucky, Purdue und UCLA gleich drei Mannschaften, die mindestens ebenso realistische Ansprüche auf eine Final-Four-Teilnahme erheben können wie die Baylor Bears. Dazu tummeln sich viele weitere gefährliche Teams auf den hinteren Plätzen, die entweder aufgrund ihres Talents eigentlich höher anzusiedeln sind (Texas), eine dominante Saison spielen (Murray State) oder gerade erst ihren Rhythmus gefunden haben (Virginia Tech).

Die Teams

1 Baylor Bears

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 9 Defense: 14 Gesamt: 5

Nach der Meisterschaft im vergangenen Jahr verließen gleich vier Starter altersbedingt den Kader und Scott Drew musste seinen Kader umstrukturieren. Dass sich Drew mit Umstrukturierungsprozessen bestens auskennt, dürfte nach dem sensationellen Turnaround seiner mittlerweile fast 20 Jahre währenden Ägide bekannt sein. Er übernahm ein Programm, das kaputter nicht hätte sein können (ein Spieler wurde des Mordes an einem Mitspieler für schuldig gesprochen), und vollendete sein Meisterwerk mit der Meisterschaft. Transfers, talentierte Freshmen und insbesondere die Verbesserung der verbliebenen Rotationsspieler sorgten dafür, dass Baylor auch in dieser Saison wieder um die Meisterschaft mitspielt. Das hätte vor der Saison vermutlich niemand vermutet. Starke Defense, noch mehr Länge und eine klare Rollenverteilung sind die Ingredienzen des Erfolgsrezepts.

Jeremy Sochan(Nr. 1) war 2020/21 noch in der ProB für die Orange Academy aktiv

MVP Matthew Mayer, Wing, Senior

Es fällt gar nicht so leicht aus dem Kollektiv der Bears den einen wertvollsten Spieler herauszupicken. Zudem stellt sich ein wenig die Frage, wie „wertvoll“ zu definieren ist. Angesichts der jüngsten Verletzungsmisere bei den Bears könnte beispielsweise Ex-Ulmer und Freshman Jeremy Sochan dieses Prädikat erhalten, da er durch seine Vielseitigkeit de facto den Backup Center mimt. Allerdings ist es dann doch wohl Matthew Mayer (9,4 PPG & 5 RPG), der mit seiner offensiven Potenz den Vorzug in dieser Kategorie erhalten sollte. Der Texaner mit dem auffälligen Vokuhila könnte vom Talent her in der NBA spielen. Mit einer Größe von gut 2,08m trifft er Dreier, kreiert im Eins-gegen-Eins und dunkt auch gerne über Verteidiger. Allein die Konstanz fehlt.

Optimalfall

Viel hängt davon ab, ob und in welcher Form L.J. Cryer und Jonathan Tchamwa Tchatchoua genesen. Cryer ist der beste Schütze des Teams und „Everyday Jon“ der beste Rimprotector. Mit ihnen ist Baylor ungemein tief und an beiden Enden des Courts stärker besetzt. Ansonsten wird viel darauf ankommen, dass Mayer und James Akinjo ihren angedachten Leaderrollen gerecht werden. Gerade Aufbauspieler Akinjo tendiert zu schlechter Wurfauswahl und überdrehten Abschlüssen in wichtigen Phasen. Trifft er seine Würfe, wird ihm das in Waco aber sicher verziehen werden.

Prognose Sweet Sixteen

2 Kentucky Wildcats

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 4 Defense: 25 Gesamt: 3

Nach einer Saison zum Vergessen scheint John Calipari von der One-and-Done-Strategie als deren Erfinder – zumindest vorübergehend – abgewichen zu sein. Zumindest sicherte er sich noch im Laufe der vergangenen Saison die Dienste von West Virginia Transfer Oscar Tchiebwe, der ihm mehr oder weniger den Erfolg dieser Saison im Alleingang bescherte. Auch zwei weitere Transfers, die bereits über massig Erfahrung verfügten, schlossen sich im Sommer den Wildcats an: Kellan Grady aus Davidson und Sahvir Wheeler aus Georgia. Dadurch verfügen die Wildcats über ungemein viel Erfahrung und eine Achse, die gerade offensiv viel Struktur verleiht. Findet Freshman TyTy Washington, der immer wieder durch lästige Verletzungen gehandicapt war, seinen Rhythmus, ist Kentucky nochmal eine Stufe stärker einzuschätzen.

MVP Oscar Thiebwe, Big, Junior

Oscar Tchiebwe hat Kentucky in dieser Saison geschultert

Bei Oscar Tchiebwe (17 PPG & 15,2 RPG) ist fast schon garantiert, dass der Big nach dem Spiel beim Blick auf den Boxscore ein Double Double erspähen kann. Gerade am offensiven Brett legt er eine Hartnäckigkeit und ein Antizipationsgefühl an den Tag, das seinesgleichen sucht. Hier werden Erinnerungen an Dennis Rodman wach. Denn genau wie Rodman ist auch Tchiebwe eigentlich undersized, gleicht jedoch fehlende Körperhöhe durch lange Arme und einen muskulösen Oberkörper aus. Offensiv hat er sich von Jahr zu Jahr gesteigert und kann mittlerweile auch im Lowpost gesucht werden. Realistisch gesehen ist er der Hauptgrund dafür, dass Kentucky sich überhaupt Chancen auf die Meisterschaft ausrechnen kann. Er verändert mit seiner Präsenz das Spiel wie kein Zweiter und wäre daher ein verdienter Spieler des Jahres.

Optimalfall

Oscar Tchiebwe bekommt Unterstützung. Im Idealfall von seinem Coach. Kellan Grady ist vielleicht der beste Schütze in der ganzen NCAA (42%). Kaum ein Spieler ist einerseits so vielseitig in seinen Dreipunktewürfen, braucht gleichzeitig so wenig Zeit und hat darüberhinaus noch so einen hohen und schnellen Release, dass der Wurf kaum zu verteidigen ist, wie Grady. Das Problem: Für ihn werden kaum Plays gelaufen. Gerade das Two-Men-Game Tchiebwe-Grady sollte eigentlich nicht zu verteidigen sein. Grundsätzlich sollten die Wildcats dank ihrer Erfahrung und Physis in jedem Spiel und gegen jeden Gegner mithalten können. Ob es am Ende auch zum Final Four oder der Meisterschaft reicht, hängt zu großen Teilen vom Imput der jüngeren Rollenspieler und der Leistungen von TyTy Washington ab.

Prognose Sweet Sixteen

3 Purdue Boilermakers

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 3 Defense: 99 Gesamt: 14

Nicht nur die üblichen Metriken sehen Purdue in Sachen Offensive auf den vorderen Plätzen der mehr als 350 NCAA Teams. Durch die Kombination von Trevion Williams und Zach Edey sind die Boilermakers auf der Position Fünf jederzeit blendend besetzt. Edey (14,6 PPG & True Shooting 66%) hat eine riesige Entwicklung hingelegt und dominiert das Geschehen, wenn er auf dem Court ist. Er ist trotz seiner Größe von etwa 2,24m derartig koordiniert, dass er Bewegungsabläufe hinbekommt, die teils zehn Zentimeter kleinere Spieler nicht unfallfrei überstehen würden. Allerdings haben die Boilermakers seit jeher die Angewohnheit zu systemstarr zu agieren und defensiv anfällig zu sein.

MVP Jaden Ivey, Guard, Sophomore

Jaden Ivey ist kaum auf dem Weg zum Korb zu stoppen

Der Kreativposten, der die Systemstarre überwinden könnte, ist Jaden Ivey (17,4 PPG & 3,2 APG). Seine Beschleunigung von 0 auf 100 ist in der NCAA unerreicht und ließe sich in etwa der Kategorie eines Ja Morant oder Dennis Schröder einordnen. Damit kann er aus dem Stegreif Vorteile erzeugen. Seine Entscheidungsfindung im Halbfeld und sein Wurf sind die Aspekte, die ihn zum Teil noch limitieren und dafür sorgen, dass er in entscheidenden Spielphasen noch nicht so übernehmen kann, wie man es sich vielleicht wünschen würde.

Optimalfall

Solange die Gegner Purdue gewähren lassen und ihnen erlauben, die Systeme im Angriff herunterzuspulen, ist für die Boilermakers alles im grünen Bereich. Wenn nicht, wird es schnell haarig und es macht sich ein wenig das fehlende Geschick zur Improvisation bemerkbar. Je nach Matchup und Entwicklung im eigenen Teil des Brackets könnte das Final Four drin sein. Gegen physisch starke Teams, die Purdues Bigs mit Größe matchen können, werden die Boilermakers aber zeigen müssen, dass sie auch Alternativen zur Hand haben, wenn Plan A nicht funktioniert.

Prognose 2. Runde

4 UCLA Bruins

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 14 Defense: 12 Gesamt: 8

Die Final-Four-Teilnahme im letzten Jahr kam mehr oder weniger aus dem Nichts. Niemand hatte die Bruins auf dem Zettel, wenn es um das zweite Wochenende ging und schon gar nicht hinsichtlich einer möglichen Qualifikation für die letzten Runden um die Meisterschaft. Aber Mick Cronins Coaching und ein Hotstreak der vielen fähigen, aber auch inkonstanten, Schützen sorgte dafür, dass sich die Bruins Runde um Runde neues Selbstvertrauen erarbeiteten und schließlich sogar kurz davor waren, Titelaspirant Gonzaga in einem All-time-classic zu bezwingen. Angesichts der Tatsache, dass ein Großteil des Kaders zurückkehrte waren die Erwartungen vor der Saison groß. So ganz konnten die Bruins diesen nicht gerecht werden und dennoch sind sie ohne Frage ein Top-10-Team, das allemal das Zeug zum erneuten Einzug ins Final Four hat.

MVP Jaime Jaquez Jr., Wing/Big, Junior

Jaime Jaquez Jr. möchte jedes Duell für sich entscheiden

Ursprünglich war Mick Cronin hellauf begeistert von Jaime Jaquez Jr. und wollte unbedingt, dass dieser zu ihm nach Cincinnati kommt. Jaiquez entschied sich für die kalifornische Heimat und so musste halt Cronin nach Los Angeles wechseln. Die beiden passen perfekt zueinander. Cronin ist ein Coach, der maximale Intensität von seinen Spielern erwartet und ihnen entsprechend einheizen kann. Jaiquez braucht derartige Motivationsstöße nicht. Er weiß genau, wie er ein Spiel beeinflussen kann und wann er welche seine vielen Fähigkeiten am besten nutzen sollte. Als kleiner Vierer kann er defensiv alle fünf Positionen am College verteidigen und offensiv sowohl vom Perimeter aus attackieren als auch kleinere Gegenspieler im Lowpost bestrafen (14 PPG, 5,8 RPG & 2,2 APG).

Optimalfall

Für die Bruins hängt viel davon ab, wie gut die Wings und Guards vom Perimeter werfen. Offensiv lässt Cronin eine sehr Isolation-lastige Strategie fahren, bei denen er am liebsten den Ball in den Händen von Tyger Campbell, Johnny Juzang oder Jaime Jaquez Jr. sieht. Wenn die weiteren Rollenspieler ebenfalls einen Sahnetag erwischen und ein fehlerfreies Spiel abliefern, können die Bruins jedes Team schlagen.

Prognose Final Four

5 Saint Mary’s Gaels

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 62 Defense: 9 Gesamt: 17

Seit jeher liefern sich die Gaels als ärgster Rivale packende Duelle in der WCC mit Gonzaga. Dass sie auch dieses Jahr zumindest das Heimspiel gegen den Meisterschaftsfavoriten zum Abschluss der regulären Saison gewinnen konnten, spricht für die Qualität der Gaels. Das Team ist tief besetzt und hat jede Menge Erfahrung. Wie üblich unter Randy Bennett spielen sie dabei einen sehr gesitteten Halbfeldbasketball, der durch den starken Einfluss australischer und europäischer Spieler geprägt ist.

Kaum ein Big Man in der NCAA hat so eine gute Fußarbeit wie Matthias Tass

MVP Matthias Tass, Big, Senior

Es ist gar nicht so einfach, den einen Spieler herauszupicken, der für Saint Mary’s den Unterschied ausmachen könnte. Dafür lebt die Mannschaft zu sehr als Kollektiv von der teamdienlichen Spielweise. Allerdings ist dann Matthias Tass (12,6 PPG & 6 RPG) vielleicht doch der eine Spieler, der einfach schwer bis gar nicht zu ersetzen ist. Der Este hat eine extrem gute Fußarbeit und ein breit gefächertes Arsenal an Postmoves. Dazu ist er ein guter Pick & Roll Spieler, weshalb er ein wichtiger Teil der Offensive ist.

Optimalfall

Das zweite Turnierwochenende ist möglich. Das wäre der zweite Einzug ins Sweet Sixteen in der Ära unter Randy Bennett. Im Jahr 2010 war Matthew Dellavedova gerade Freshman. Das diesjährige Team ist ähnlich gut, wenn nicht gar besser besetzt. Nahezu alle Spieler im Kader können werfen und als Team verteidigen Gaels exzellent. Solange sie es schaffen, auch gegen athletische Teams ihre Pace durchzudrücken, können sie jedes Team schlagen.

Prognose 1. Runde

6 Texas Longhorns

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 33 Defense: 13 Gesamt: 15

Die wichtigste Veränderung fand auf der Trainerbank statt und schlug große Wellen. Chris Beard, der den kleinen Bruder Texas Tech ins Final Four gecoacht hatte, kehrte zurück an seine Alma Mater, was in Lubbock mit Schmähungen quittiert wurde. Nach diesem Wechsel auf der Trainerbank folgten etliche weitere im Kader, das Personalkarussell drehte sich und am Ende stand eine bunte Mischung, die dennoch nach Meinung vieler amerikanischer Medienvertreter dazu führen sollte, dass Texas auf Anhieb ein Meisterschaftsanwärter sei. Dem war und ist nicht so. Texas lebt von Toughness und Defense, doch die Offensive ist nach wie vor schwere Kost, zumal die Rollenverteilung nicht klar ist. Viele Mäuler wollen gestopft und eines geht immer leer aus.

Chris Beard soll Texas wieder zum Championship-Contender formen

MVP Courtney Ramey, Guard, Senior

Entsprechend ist es auch gar nicht so einfach einen MVP zu benennen. Das könnte in jedem Spiel jemand anderes sein. Positiv ausgelegt bedeutet dieser Fakt Unberechenbarkeit für den Gegner. Negativ ausgelegt bedeutet dieser Fakt Unberechenbarkeit für die Longhorns selbst. Am Ende ist vermutlich Courtney Ramey (9,5 PPG) derjenige, der das Ruder am ehesten rumreißen kann. Ramey kann an beiden Enden des Courts einen positiven Einfluss haben, wenn er fokussiert ist. Zudem sind die Longhorns dann doch irgendwie sein Team und entsprechend sollte seine Stimme bei allen Mitspielern Gehör finden.

Optimalfall

Texas findet heraus, wie sie erfolgreich sein können und puzzlet die Einzelteile so zusammen, dass sich endlich ein stimmiges Bild ergibt. Dafür hatten sie nun eine ganze Saison Zeit. Und auch wenn die Unordnung nicht mehr ganz so groß ist wie noch zu Saisonbeginn, eine klare Hierarchie ist nach wie vor nicht zu erkennen. Zwar ist das Talentlevel hoch und der März bekannt dafür, dass verrückte Dinge geschehen, doch schon der Einzug ins Sweet Sixteen wäre ein Erfolg.

Prognose 1. Runde

7 Murray State Racers

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 35 Defense: 40 Gesamt: 27

Die Racers sind zurück im Tournament. Nach einer zweijährigen Abstinenz möchte das Team, das in dieser Saison als erstes die 30-Siege-Marke knacken konnte, nicht nur vermeintliche Favoriten ärgern, sondern einen Schritt weitergehen und das zweite Wochenende erreichen. Coach Matt McMahon kann sich dabei insbesondere auf seine beiden Seniors Tevin Brown und K.J. Williams verlassen. Doch insgesamt verfügen die Racers auf den ersten sieben bis acht Positionen über spielerische Qualität und insbesondere eine gehörige Portion Physis, die den Mannschaften aus den Power-5-Conferences in kaum etwas hintansteht.

MVP K.J. Williams, Big, Senior

Für einen Big Man seiner Statur hat K.J. Williams auch an der Dreierlinie ein lockeres Handgelenk

In seiner Conference war K.J. Williams (18,2 PPG & 8,6 RPG) kaum zu stoppen und ein wandelndes Mismatch. Der bullige Big Man hat ein extrem weiches Handgelenk und kombiniert dies besonders am Zonenrand gerne mit guter Fußarbeit. Kann er sich über seine linke Schulter drehen und mit rechts finishen, bleibt der Verteidigung eigentlich nur noch das Foul als Notlösung. Hinzukommt, dass Williams auch einen sehr soliden Dreier besitzt (34%) und gerne mal in Manier eines Guards aus indirekten Blöcken abschließt. Einzig sein Verhalten in der Pick & Roll Verteidigung ist nicht immer das Gelbe vom Ei.

Optimalfall

Der große Vorteil der Racers besteht darin, dass sie auf ganz verschiedene Art und Weisen in der Lage sind, ein Basketballspiel zu gewinnen. Natürlich hilft es, wenn die Dreier fallen, doch selbst bei viel Wurfpech bleiben die Racers immer in Reichweite ihres Gegners, da sie mit ihrer geballten Physis auf allen Positionen den Weg in die Zone finden und dort abschließen. Durch ihre gute Verteidigung erarbeiten sich die Ex-Kollegen von Ja Morant auch viele Fastbreakpunkte.

Prognose 2. Runde

8 North Carolina Tar Heels

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 26 Defense: 63 Gesamt: 30

Eine Trainerlegende wie Roy Williams hinterlässt große Spuren, die nicht einfach zu füllen sind. Das sollte jedem Anhänger der Tar Heels klar gewesen sein, als sein langjähriger Assistent Hubert Davis dieses schwere Erbe antrat. Dennoch war ein gehöriges Maß an Unzufriedenheit in Chapel Hill spürbar, als die Tar Heels in eigener Halle von Erzrivale Duke an die Wand gespielt wurden (87:67). Umso süßer war das Rückspiel in Durham. Coach Ks letztes Heimspiel wurde medial aufgebauscht, UNC kam – wenn überhaupt – nur als Randnotiz vor und niemand erwartete, dass die Tar Heels ein ernstzunehmender Gegner sein würden. Den Mannen in Carolina Blue gefiel ihre Außenseiterstellung offensichtlich sehr gut. Zumindest spielten sie in der zweiten Halbzeit den besten Basketball der Saison, gewannen das Spiel, vermiesten Coach K die Sause und sicherten sich obendrein die Teilnahme am NCAA Tournament.

Hubert Davis coachte seine Tar Heels gegen Duke zum Sieg

MVP Armando Bacot, Big, Junior

Der Kader der Tar Heels ist durch Verletzungen extrem ausgedünnt. Und gerade auf der großen Position gibt es eigentlich nur Armando Bacot (16,5 PPG & 12,5 RPG), der die lange Tradition imposanter UNC Bigs fortsetzen kann. Entsprechend ist es für die Tar Heels wichtig, dass ihr Big Man seine Fouls gut managet und möglichst lange auf dem Feld stehen kann. Neben seiner defensiven Präsenz in der Zone ist er vor allem offensiv ein wichtiges Passziel, das für Ausgewogenheit angesichts des vielen Perimeter Shooting sorgt.

Optimalfall

Das Spiel gegen Duke dürfte dem ganzen Team eine LKW-Ladung voll Selbstvertrauen eingebracht haben. Die Pflicht ist somit erfüllt und nun folgt die Kür. Ohne die List des Gewinnenmüssens können die Tar Heels ihrer Spiellaune freien Lauf lassen. Auch wenn die Rotation stark ausgedünnt ist, was sich negativ bei Foulproblemen oder Müdigkeit bemerkbar macht, haben sich dadurch die Rollen klar verteilt. Die Tar Heels sind dadurch ein gefährliches Team, das vielleicht nicht das Potential hat, das Final Four zu erreichen oder die Meisterschaft zu gewinnen, doch ein oder zwei Siege sind sicher möglich.

Prognose 2. Runde

9 Marquette Golden Eagles

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 61 Defense: 45 Gesamt: 46

Auf der einen Seite war es eine Überraschung, auf der anderen Seite dann doch nicht. Noch während manch anderes Team im letztjährigen Tournament vertreten war, verkündete Marquette, dass Shaka Smart ab der Saison 2021/22 das Traineramt übernehmen werde. Dieser hatte gerade ein enttäuschendes Erstrundenaus mit Texas über sich ergehen lassen müssen und wollte mit diesem Move wohl seiner vorzeitigen Entlassung entgehen. Mittels Transferportal und Freshmen stellte sich Smart schnell eine Mannschaft zusammen, die seinen defensivorientierten Stil umsetzen kann und überredete zudem Justin Lewis zur Rückkehr.

MVP Justin Lewis, Big, Sophomore

Justin Lewis hat speziell seinen Dreier enorm verbessert

Ebenjener Lewis ist nun einer der heißesten Kandidaten für den Titel zum MIP der NCAA. Lewis explodierte förmlich und stieg vom Rollenspieler zum Star des Teams auf. Seinen Punkteschnitt erhöhte er von ehemals knapp acht Zählern pro Partie auf nunmehr 17,1 Punkten pro Spiel. Elementar war hierbei auch seine Verbesserung am Perimeter. In dieser Saison trifft Lewis pro Spiel fast zwei Dreier bei einer Quote von soliden 35 Prozent. Auch für Highlight-Dunks sorgt der wuchtige Tweener gerne mal.

Optimalfall

Niemand hätte gedacht, dass Smart in seinem ersten Jahr gelingt, wozu er in Texas fünf Jahre brauchte: Die Qualifikation zum NCAA Tournament. Angesichts der relativen Unerfahrenheit des Teams kann niemand ernsthaft erwarten, dass die Golden Eagles Wunderdinge vollbringen. Ein Sieg im Auftaktspiel gegen UNC wäre sicher nett. Hierfür müssen die Vertreter aus Milwaukee einerseits auf die Tube drücken – UNC nutzt de facto nur sechs bis sieben Spieler – und gleichzeitig ihre Nerven behalten.

Prognose 1. Runde

10 San Francisco Dons

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 45 Defense: 21 Gesamt: 21

Todd Golden führt fort, was Kyle Smith initiiert hat, und darf sich nun über das erste Etappenziel freuen. Erstmals seit 1998 nehmen die Dons am Tournament teil. Doch die Dons haben sich nicht bloß in das Teilnehmerfeld geschummelt. Sie haben genug Qualität im Kader, um tatsächlich auch Spiele auf dieser großen Bühne zu initiieren. Schon beim ersten Anblick der Dons fällt auf, dass die Spieler des diesjährigen Kaders gar keinen Vergleich mehr zu ihren Pendants vor fünf bis zehn Jahren darstellen. Die Dons haben enorm viel Größe und Athletik im Kader und müssen sich in dieser Hinsicht auch vor großen Namen nicht verstecken.

MVP Jamaree Bouyea, Guard, Senior

Jamaree Bouyea ist der Motor der Dons

Jamaree Bouyea (16,7 PPG, 5,1 RPG & 4 APG) hat nicht nur einen der besten Namen der NCAA, sondern ist so wichtig für seine Dons wie kein zweiter Spieler für sein jeweiliges Team. Er verkörpert den Gezeitenwandel in San Francisco und ist außerdem der Dauerbrenner, der nur im äußersten Notfall mal auf der Bank Platz nimmt. Mehr als 90 Prozent aller möglichen Minuten stand er auf der Platte, was umso beeindruckender ist, wenn man sich seine Spielweise anguckt. Bouyea rast ständig den Court hoch und runter, ist offensiv immer für harte Drives zu seiner linken Hand zu haben oder verteidigt im Eins-gegen-Eins mit höchster Intensität. Damit spornt er auch seine Mitspieler an.

Optimalfall

Wie schon eingangs erwähnt, sind Dons durchaus in der Lage, Spiele im NCAA Tournament zu gewinnen. Viel hängt wahrscheinlich davon ab, wie fit der Weißrusse Yauhen Massalski ist. Im WCC Tournament wurde er aufgrund einer Knieverletzung nicht gegen Gonzaga eingesetzt. Ohne den Big Man fehlt die zweite wichtige Option im Angriff für die Dons. Zwar steht mit Patrick Tape ein weiterer spielstarker Big Man zur Verfügung, doch dann müssten die Dons ihre Lineup verkleinern, was ihnen besonders defensiv wehtun könnte. Sollte Massalski fit sein, können die Dons an einem guten Tag nahezu jedes Team schlagen.

Prognose 1. Runde

11 Virginia Tech Hokies

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 18 Defense: 54 Gesamt: 22

Mike Young kam vor drei Jahren nach Blacksburg als Nachfolger von Buzz Williams. Durch einen Run im Conference-Tournament und den Gewinn der ACC wickelten die Hokies die Qualifikation für das NCAA Tournament in trockene Tücher. Als Mid-Major-Coach von Wofford hat sich Young angeeignet, sein Team darauf vorzubereiten, im richtigen Moment die beste Saisonform zu haben. Nach dem Sieg über Duke im ACC-Finale ist Young nach wie vor ungeschlagen in seinen bisherigen sechs Finalspielen. Die Hokies sind eines der erfahrensten Team des Teilnehmerfelds, verfügt über die viertbeste Dreierquote der NCAA (39 Prozent) und spielen sehr gepflegten Halbfeld-Basketball mit viele Setplays, was in der Kürze der Vorbereitungszeit für Gegner schwer zu scouten sein wird.

Zumindest in Brooklyn konnten die Hokies schon die Netze abschneiden

MVP Storm Murphy, Guard, Senior

Der Senior hat nicht nur einen der einprägsamsten Namen im ganzen Teilnehmerfeld. Der Name ist tatsächlich auch Programm. Auf den ersten Blick mag der Aufbauspieler unscheinbar wirken (8,1 PPG), doch Mike Young weiß ganz genau, dass er sich auf seinen Floor General verlassen kann. Vier Jahre lang spielte Murphy für die Wofford Terriers, ehe er vor der vergangenen Saison seinem ehemaligen Headcoach folgte. Murphy hat einen absolut tödlichen Crossover, dribbelt gerne in Steve-Nash-Manier die Baseline entlang und verfügt zusätzlich über einen sicheren Wurf, den er besonders gerne in der Crunchtime demonstriert.

Optimalfall

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Team, welches während der Saison Schwierigkeiten hatte und erst auf den letzten Drücker überhaupt den Sprung ins Teilnehmerfeld schaffen konnte, plötzlich wie entfesselt spielt. Die Hokies haben eine brisante Kombination aus zwei talentierten und spielintelligenten Bigs sowie jeder Menge Shooting am Perimeter. Der Run im ACC-Tournament hat gezeigt, wozu die Hokies im Stande sind. Warum sollten sie ihr Pulver schon verschossen haben? Vielleicht haben sie gerade erst ihr Visier richtig eingestellt?

Prognose Elite Eight

12 Indiana Hoosiers

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 91 Defense: 18 Gesamt: 35

Auch die Hoosiers profitieren von einem Trainerwechsel, der frischen Wind in das Programm gebracht hat. Mike Woodson, der über viele Jahre sehr erfolgreich in der NBA Trainer war, wurde im vergangenen Frühling als neuer Coach vorgestellt. Das sorgte ein wenig für Überraschung, da Woodson keinerlei Erfahrung in der NCAA hatte. Aber Woodson hat früh angefangen seine Hausaufgaben zu erledigen, indem er Trayce Jackson-Davis halten und Xavier Johnson aus Pittsburgh nach Indiana lotsen konnte.

MVP Trayce Jackson-Davis, Big, Freshman

In der Zone ist Trayce Jackson-Davis eine Macht

Wenige Spieler, die ohnehin schon wichtigster Spieler ihres eigenen Teams waren, haben sich in den letzten Saisonwochen so sehr verbessert wie Trayce Jackson-Davis (18,4 PPG & 8,2 RPG). Der Linkshänder war schon in seinem ersten Jahr in Bloomington ein dominanter Big Man, ließ aber dennoch viele Chancen auf Punkte liegen, da er sich oft weigerte, seine rechte Hand zu nutzen, und entsprechend auch oft Schwierigkeiten hatte, die richtigen Winkel für Anspiele zu kreieren. In diesen beiden Bereichen hat er sich erheblich gesteigert.

Optimalfall

Xavier Johnson ist der Motor des Teams und ein legitimer NBA-Spieler, über den viel zu wenig gesprochen wird. Natürlich hat er einen wackeligen Distanzwurf, den er dringend verbessern muss, aber der Wurf ist nicht im Eimer. Johnson erinnert manchmal an Reggie Jackson und könnte im Draft ein ähnlicher Steal sein. Bis dahin wäre eine Möglichkeit zur Eigenwerbung, dass er die Hoosiers zu Siegen im Tournament führt.

Prognose 2. Runde

12 Wyoming Cowboys

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 65 Defense: 66 Gesamt: 61

„Komm wir satteln die Pferde und reiten nach Dayton“ – so lautet vermutlich das Motto in Laramie in Anlehnung an die gleichnamige Fernsehserie (in Deutschland: „Am Fuß der blauen Berge“). Die Cowboys haben einen wilden Ritt in den vergangenen Jahren hinter sich und können es ihrem neuen Headcoach Jeff Linder verdanken, dass sie wieder aus dem Rodeo auf das Parkett steigen. Allerdings wären sie fast noch auf den letzten Metern aus dem Sattel gerutscht. Sieben der letzten elf Partien gingen verloren. Immerhin sind nun doch noch im Play-In-Game dabei, denn wenn die Offense läuft, ist sie kreativ und wunderschön anzusehen.

MVP Hunter Maldonado, Wing, Senior

Hunter Maldonado muss immer die Situation auf dem Court im Blick haben

Ein wesentlicher Bestandteil der Offense ist Hunter Maldonado (18,5 PPG, 5,7 RPG & 6,3 APG). Der Senior ist nicht wirklich auf eine exakte Position festzunageln, weil er dafür einfach zu vielseitig ist und zu oft seine Positionierung auf dem Feld ändert. Vorzugsweise spielt er am linken Zonenrand, wo er seine meist kleineren Gegenspieler entweder mit Finesse schlägt oder als Playmaker seine Mitspieler in Szene setzt. Zugleich kann Maldonado aber auch Pick & Rolls als Ballhandler initiieren. Einzig an der Dreierlinie ist er wankelmütig unterwegs (25%). BBL-Teams sollten ihn auf dem Zettel haben.

Optimalfall

Viel hängt einerseits davon ab, wie gut die Würfe aus der Distanz fallen. Hier sind die Cowboys in der Regel unterdurchschnittlich erfolgreich. Das wäre aber insofern wichtig, als sie viel über Postups arbeiten und dafür entsprechend Platz brauchen. Andererseits ist dann die Frage, wie gut Big Man Graham Ike den Platz nutzt. Der Linkshänder ist sehr auf seine starke Hand fokussiert, kann dafür aber auch mal per Inverted Pick & Roll attackieren.

Prognose Play-In-Game

13 Akron Zips

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 113 Defense: 166 Gesamt: 131

Mid-Major-Coaches stehen immer unter Druck, gewinnen zu müssen, denn der nächste Neueinsteiger wartet schon und lauert auf seine Chance. Bei John Groce dürfte der Druck insofern nochmal deutlich ausgeprägter sein, als er sicherlich die Ambition hat, wieder höher zu coachen. Seinen ersten Versuch in Illinois konnte er nicht so recht nutzen. Nun muss er in Akron beweisen, dass er zu höherem berufen ist und als Belege dienen nur Tournament-Teilnahmen. In seinem fünften Jahr ist es nun endlich soweit (wobei 2020 schon der Durchbruch bevorstand, ehe die Saison Pandemie-bedingt abgebrochen wurde).

MVP Ali Ali, Wing/Big, Sophomore

Ali Ali ist ein sehr interessanter Spieler, der auch das Interesse größerer Programme auf sich ziehen könnte. Er ist nicht nur Topscorer seines Teams (14,2 PPG), sondern nimmt als Faceup Vierer auch noch eine Schlüsselrolle ein. Denn die allermeisten Mid-Majors brauchen auf dieser Positionen einen fähigen Mann, um die Favoriten zu ärgern. Und Ali könnte genauso jemand sein, da er den Dreier trifft und auch innerhalb der Dreierlinie für Alarm sorgen kann (41%). Hat ein Gegner nicht das passende Matchup, kann das schnell zum Problem werden.

Optimalfall

Genau das Szenario, was im letzten Satz skizziert wurde, tritt ein. Sprich: Ali bringt UCLA in Schwierigkeiten und findet kein geeignetes Matchup. Dazu ziehen die Zips als Team viele Fouls und gehen an die Linie – denn auch darauf ist ihre Spielweise ausgelegt. Sind diese beiden Eckpunkte gegeben, könnte es zum Upset reicht. Allerdings: Mit Jaime Jaquez Jr. hat UCLA das ideale Matchup für Ali.

Prognose 1. Runde

14 Yale Bulldogs

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 210 Defense: 103 Gesamt: 147

Zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren nehmen die Yale Bulldogs am NCAA Tournament teil. Dabei gilt zu bedenken, dass die akademisch geprägte Ivy League deutlich schärfere Vorkehrungen angesichts der pandemischen Lage traf, als alle anderen Conferences und es daher in der Saison 2020/2021 überhaupt nicht zu einem Spielbetrieb kam. Da es in der Ivy League keine Redshirt-Möglichkeit gibt, verloren sie ihren besten Big Man Paul Atkinson an Notre Dame. Von Rost oder mangelnder Qualität ist bei den Bulldogs nicht viel festzustellen. Wie in den Jahren zuvor auch werden die Bulldogs einen durchaus gefährlichen Erstrundengegner darstellen.

MVP Azar Swain, Guard, Senior

Auch gut verteidigte Würfe trifft Azar Swain

Das größte Gefahrenpotential geht von Azar Swain (19,2 PPG) aus. Der Senior ist einer der besten Shotmaker der gesamten NCAA. Da er „nur“ in der Ivy League spielt, bekommt er nicht die Bühne wie viele andere Guards seiner Güteklasse. Doch immer wieder ist zu beobachten, dass Swain seinem Team aus der Patsche hilft, indem er schwierige Würfe aus dem Dribbling versenkt oder seinen bulligen Körper beim Zug zum Korb einsetzt. Mit einer fast 90-prozentigen Freiwurfquote ist jedes gezogene Foul gern gesehen.

Optimalfall

Es ist gar nicht so leicht zu sagen, was genau bei den Bulldogs für den Upset klappen muss. Sie offenbaren weder glasklare Stärken noch eklatante Schwächen. Insofern gilt wohl in erster Linie die Devise, sich schnell an die Atmosphäre und Spielweise des Gegners zu akklimatisieren und dann einfach unbeeindruckt den eigenen Stiefel herunterzuspielen. James Jones ist die Ruhe selbst an der Seitenlinie und das sollte sich auf sein Team übertragen. Notfalls haben sie mit Azar Swain einen potenten Scorer, der das Spiel an sich reißen kann. Das ist im März für Underdogs fast die wichtigste Voraussetzung zum Upset.

Prognose 1. Runde

15 Saint Peter’s Peacocks

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 260 Defense: 134 Gesamt: 118

Saint Peter’s ist selbst für eingefleischte NCAA-Nerds nicht unbedingt ein Begriff. Zu stark war in den Vorjahren die Dominanz von Iona in der MAAC. Doch unter Shaheen Holloway sind die Pfauen nun schon zum dritten Mal in Folge in der oberen Hälfte der Liga anzutreffen und dieses Jahr profitierten sich vom Ausrutscher der Rick Pitino gecoachten Gaels. Die Peacocks definieren sich über ihre Verteidiger und haben einige Athleten in ihrem Kader, die vor allem dafür sorgen, dass selten ein freier Wurf abgegeben wird. So sind die Peacocks Top15 in zugelassener Zweier- und Dreierquote sowie in der Blockpercentage.

MVP Daryl Banks, Guard, Junior

Da das Team sich so stark über die Defense definiert und offensiv die Last auf viele Schultern verteilt wird, fällt es schwer, hier einen einzelnen Spieler als wertvollsten zu benennen. Daryl Banks kriegt insofern den Zuschlag, da er der Topscorer des Teams ist (11,0 PPG) und die größte Gefahr von der Dreierlinie ausstrahlt (1,5 Treffer/Spiel, bei 36%).

Optimalfall 1. Runde

Denn auch wenn sich das Mantra wiederholen mag: Nur wer offensiv eine passable Dreierquote erwischt, ist in der Liga den haushohen Favoriten in die Knie zu zwingen. Interessant dürfte werden, ob und wie die Peacocks Oscar Tchiebwe in den Griff bekommen. Insgesamt wäre es eine faustdicke Überraschung, wenn die Peacocks Kentucky auch nur ansatzweise gefährlich werden könnten.

Prognose 1. Runde

16 Norfolk State Spartans

Kurzcharakteristik

Kenpom Offense: 190 Defense: 160 Gesamt: 168

Die MEAC ist eine der drei schwächsten Conferences der NCAA und entsprechend gering sind die Chancen des jeweiligen Champion für eine Überraschung zu sorgen. Aber: Norfolk State ist dann doch die eine Ausnahme, die mal für die Sensation sorgte und als 15 Seed im Tournament 2012 sensationell 2 Seed Missouri aus dem Tournament warf. Der Star des damaligen Teams: Kyle O’Quinn, der später auch in der NBA landete.

MVP Joe Bryant, Guard, Senior

Einen Spieler vom Kaliber eines Kyle O’Quinns haben die Spartans dieses Jahr nicht im Kader, doch zumindest weiß Joe Bryant, wo der Korb hängt. Herausstechend ist insbesondere sein Talent dafür, Freiwürfe zu ziehen und diese auch zu bestrafen.

Optimalfall

Baylor war die ganze Saison über malträtiert von Verletzungen und wird wohl auch in die Auftaktpartie nicht mit vollem Kader gehen können. Und dennoch werden sich die Bears sicher nicht in der ersten Runde die Blöße geben und gegen den Underdog verlieren. Andererseits: Viele Schlüsselspieler sind Freshmen oder erstmals auf so einer großen Bühne im Scheinwerferlicht und könnten unter zu hohem Druck patzen. Dafür muss Norfolk State so lange wie möglich im Spiel bleiben, indem sie das Spieltempo drosseln, Fehler minimieren und offensiv Fouls ziehen und an die Freiwurflinie gehen.

Prognose 1. Runde

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